GISDay 2014 an der Grundschule in Weitersburg

Wie lang ist eigentlich mein Schulweg? Oder, wie kommt die runde Erdkugel auf eine flache Karte? Das waren Fragen, die über 40 Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse der Peter-Friedhofen-Grundschule in Weitersburg im Rahmen des GIS Day 2014 am 19. November und mit Unterstützung von Ortsbürgermeister Jochen Währ beantworten wollten.
Am GIS Day (http://www.gisday-germany.de) können Interessierte, Schüler oder Studenten weltweit in vielfältigen Veranstaltungen einen Einblick in die Welt der Geoinformationssysteme gewinnen. Die stattfindenden Veranstaltungen sollen Interesse und Neugier für die spannenden Möglichkeiten geografischer Informationen wecken und Wissen vermitteln.

Der ersten Frage begegneten die Kinder der Grundschule mit Wollfaden und Stecknadel. Auf einer großen Luftbildkarte von Weitersburg markierten sie damit ihren Schulweg. Sensationell wie gut viele Schülerinnen und Schüler sich nach kurzem Vertraut-Machen in der Karte orientieren konnten, ihr Zuhause erkannten und markante Punkte wie Sportplatz, Schule, Turnhalle oder sogar Planschbecken in Gärten oder Photovoltaikanlagen auf Dächern im Ort fanden. Alle waren sehr engagiert und unterstützten sich auch gegenseitig beim Markieren der Schulwege.
Anschließend konnten die Längen der Wollfäden beider Schulklassen verglichen und mit viel Spaß der längste und kürzeste Schulweg ermittelt werden. Sogar einfache Maßstabsberechnungen wurden von den größeren Kindern schon mit Unterstützung durchgeführt, denn 1 cm Wollfaden entsprachen 20 m Schulweg in der Wirklichkeit.
Der Problematik, wie die runde Erdkugel auf ein flaches Blatt Papier kommt, wurde sich anschaulich mit einem „Wasserball“-Globus genähert, der im luftleeren und geschrumpften Zustand viele Kontinente und Länder nicht mehr erkennen ließ. Erklärt wurde das Ganze mit einem Kurzfilm aus der Bibliothek der Sachgeschichten („Sendung mit der Maus“), der altersgerecht aufbereitet den Schulklassen die zweite Frage von Kugel und Karte beantwortete. Den umgedrehten Weg konnten die Kinder dann sehr praktisch selbst nachvollziehen indem sie versuchten ihren eigenen Globus zu basteln. Aufgrund eines Bastelbogens, basierend auf einer Fuller-Projektion der Erde, wurde hier sorgfältig ausgeschnitten, gefaltet und geklebt. Das war keine leichte Aufgabe für alle, aber auch ein halber Globus war die Mühe wert und konnte stolz präsentiert werden. Eines war allen klar, eine Erdkugel auf ein flaches Papier zu bekommen war gar nicht so einfach.
Zum Abschluss war nicht nur Jochen Währ, sondern auch die Lehrerinnen überrascht, welches Wissen die Kinder schon rund um das Thema Karte und Navigation aufgebaut hatten und wie gut sie sich auf einer Luftbildkarte zurecht fanden. Ein interessanter Vormittag mit einem mal etwas anderem Unterricht.